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Kleines „hinterher“

Kleines „hinterher“ :
Immer wieder waren wir erstaunt, begeistert, belustigt und auch berührt von den vielen unterschiedlichen Stimmen, die uns in Feld, Wald und Wiesen begleiteten.
Neben dem (einmal gehört) Bellen der Rehe, dem Quaken der Frösche, dem Röhren eines Hirsches, dem Krabbeln des Hirschkäfers im Gras und dem unermüdlichen täglichen Kuckuck (😉 Plural: Kuckucke) gab es so unterschiedliches Gepiepse, Gezwitscher und Geflöte, Rufe und Gesänge, dass wir zig mal anhielten, um zu lauschen und zu erfahren wer oder was da den Schnabel so weit aufreißt.
Eine wunderbare (kostenlose) App sei dabei hier nochmal Allen empfohlen, die ein bißchen in die Vogelwelt rein horchen möchten.

Herbert hat Euch mit Zwitschomat und IT
(aber ohne Kl 🙄) eine kleine Auswahl,
quasi ‚best of Vogelstimmen‘ zusammengestellt.
Hört doch mal rein- vielleicht findet Ihr auch Euren Lieblingsvogel.
(Unsrer war der Pirol.)

Der Pirol

Die Nachtigall

Der Waldlaubsänger

Die Mönchgrasmücke

Der Gartenrotschwanz

Der Drosselrohrsänger

Der Wiedehopf

Und jetzt nochmal: „Alle zusammen!“

Tag 21 – Der UNESCO – Welterbe – Pfad im Hainich

Unser letzter Tag in Thüringen –
– ist der Tag der Überraschungen
Erste Überraschung:
der Bus nach Craula ist gekommen! 😁

Zweite Überraschung:
In Craula zuuufällig eine winzige „Backstub“ entdeckt. 😁

Dritte und vierte Überraschung:
Wir erstehen das leckerste Streuselteilchen ever, und die leckerste Marmeladentasche ever ever. 😁

Fünfte Überraschung:
neben der Straße zum Einstieg in den Pfad gibts einen wunderbaren Feldweg mit milljunen Blümelein und ebensovielen Feldlerchen. 😁

Auf dem Zuweg zum Welterbepfad

And last but not least die sechste Überraschung :
Die Hainichbaude. Die Gaststätte unsrer Herzen: Es gibt Kaffee. 😁😁😁

Die Hainichbaude ist eine Lokalität kurz vor dem Einstieg in den Weltkulturerbepfad. Morgens sind wir noch die einzigen Gäste, aber als wir am Nachmittag auf dem Rückweg erneut dort Rast machen, ist der Teufel los.

Eine bessere und schönere Lage für ein Wald- Gasthaus ist kaum vorstellbar und so kommen hier alle die zusammen, die noch wandern wollen, oder Rad fahren, oder die, die ihr Auto aufm Parkplatz abgestellt haben und einfach gut essen und trinken wollen, in zwangloser Atmosphäre. Ser nett.

Die Hainichbaude

Kaffe gestärkt gehen wir auch recht früh los,
und der Hainich umfängt uns sofort mit seinem magischen Charme:

Auf dem Welterbepfad

Tag 20 – Auf dem Baumkronenpfad

Heute Besuch von Claudi und Anatole. Sie haben uns mit dem Lebensnotwendigsten versorgt. 🤗🤗🤗

Gemeinsam gings dann trotzdem zuallererst auf nen Kaffee / Kuchen. (und quatschen).


So gestärkt konnten wir dann zusammen den Baumwipfelpfad erklimmen

Zum Abschluss wollten wir dann noch auf n Bier in der einzig geöffneten Kneipe hier (Nähe Weberstedt) trinken. Ironie der Geschichte: Die hatten Geschlossene Gesellschaft wegen Hochzeit. 😂

Tag 19 – Schnuppertag im Hainich

Welterbepfad – klingt ja toll, der Startpunkt zu dieser Wanderung durch den Hainich ist aber nur per Bus zu erreichen. So stehn wir zwei pünktlich an der Bushalte – nur, was nicht kommt ist der Bus. Ok. versuchen wir es ne Stunde später und besichtigen derweil das Dorf.

Gemeindeverwaltung Weberstedt

Das Schloss liegt an der Straße ‚Am Schloss‘ und ist daher leicht zu finden. Es heißt Schloss Goldacker – und bietet Natur-Heilpraxis, Ergotherapie, Wellness, Hotellerie und Shop – und natüürlich kein Café.

Schloss Goldacker

Dann also zurück zur Bushalte. Rumstehn und „wir geben ihm noch 5 min“- Überlegungen, aber auch nach 10 min. über die ausgeschriebene Abfahrtszeit: tut sich nix, nochmal nix und gar nix. „Was macht das mit Ihnen?“ Hat meine Therapeutin öfter mal gefragt. Ich sag mal das:

Es muss schweren Herzens umdisponiert werden und Herbert ergibt sich ziemlich angep… in die „Kinderstrecke“ namens Feenweg (3,5km), die gleich hinterm Dorf am Campingplatz (kein Kaffee) los geht.
Aber wir sind am :

Gleich zu Beginn der Strecke bekommen wir einen ersten Eindruck von naturbelassenem Buchenwald.

Die Buchen stehen eng, kaum Bewuchs am Boden, viel Totholz liegt und steht rum, aber einzelne Sonnenstrahlen durchbrechen immer wieder die Baumkronen und zaubern kleine Lichtinseln auf den Waldboden.

Feenstrecke nennt sich die Route, weil alle paar Meter am Wegrand kleinere Märchen und esoterisch angehauchtes Gesums auf Holztafeln geschrieben für ‚den Wanderer‘ bereit stehen.
(Schwere Prüfung für Herbert😉)

geh hier mal rum und lass deine Sorgen da… oder so ähnlich..

Aber es gibt auch lichte Momente

Hier haben wir uns hingesetzt, die Klappe gehalten und 10 Minuten nur den Vögeln und Brumseln zugehört. Wunderbar.

Immer wieder musste ich heute an unser Motto : „Der Weg ist das Ziel“ denken.

Wenn der Weg durch irgendwelche Widrigkeiten aber verstellt ist und nicht gangbar, verliert man/ frau schonmal das Ziel aus den Augen und stolpert unlustig durch die Gegend.

Unser Ziel war und ist es gemeinsam zu wandern, die Natur zu entdecken und dabei eine gute Zeit miteinander und füreinander zu gestalten. Also üben wir uns auch bei unerwartetem Murks möglichst weiter in Humor – und gedenken Wilhelm Busch, der da sehr treffend festhielt:

„Stets findet Überraschung statt, da, wo man’s nicht erwartet hat.“

Tag 18 unserer Tour von Berlin zum Hainich – Unser Ziel ist erreicht!

Letzte Runde – ääh – Etappe!
Nachdem wir gestern die ultra-Anstrengungen hatten, machten wir es uns heute ultra-gemütlich. Also erst mal morgens gemütlich zum Bus spaziert und mit dem 130er gemütlich nach Mühlhausen zum Frühstücken gefahren.

Erker am alten Stadthaus Mühlhausen

Johann-Sebastian-Bach-Platz

Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen

Am Johann-Sebastian-Bach-Platz

Nach dem Kaffee übernimmt die UzWf (Unzertifizierte Wanderführerin), nämlich ich, per google maps die Führung zur Stadt hinaus. Herbert’s Handy schmiert langsam ab
und wir gehen mit meinem auf die berühmte Nummer Sicher. 😉

Klappt ganz gut und wir gelangen auch tatsächlich nach Mühlhausen, erstmal Siedlung Felchta. Gleich dahinter auf einem Fahrradweg nach Niederdorla sind wir:

🎉Taraaa und Trommelwirbel🥁:
am Mittelpunkt Deutschlands angelangt.

Das haben wir aber erst später erfahren. Zuerst ruft uns ein älterer Mann von seiner Rastbank aus zu: “ Haben sie eine Waffe dabei?“ Ich denk, ich hör nicht richtig, und als wir stehenbleiben, erzählt er uns von einem „Messer-Überfall“ gestern im frühen Abend, „genau hier auf dem Weg“. Kaum zu glauben für uns Großstädter, in dieser Idylle ein Übefall!
Es entfacht sich ein lebhaftes Gespräch über die unguten Verhältnisse in Deutschland, das Versagen der Regierung/en, die zunehmende Arbeitslosigkeit im Bundesland, das Verschwinden dörflicher Gemeinschaftsstrukturen, die Rechts-Tendenzen und die Angst der Frauen abends vor den schwarzen jungen Männern, derer es viel zu viele gibt – im Verhältnis zu den Einwohnern in den kleinen Ortschaften.

Das ist seine Wahrnehmung, seine Erfahrung, seine Meinung.
Wir spüren deutlich den Frust und die Angst hinter seinen teils fragwürdigen Aussagen, aber wir erleben die Stimmung in Ostdeutschland auf unsrer jetzigen Wanderung auch abwehrender, resignierter und unfreundlicher, als noch vor 3 Jahren.

Besonders die ‚kleinen‘ Leute fühlen sich zusehends über den Tisch gezogen – seit wieviel Jahrzehnten und kein Ende in Sicht.
Und der Westen? Säuft sich auch zu, aber denkt immer noch, er sei was Besseres. Ich hör ja schon auf – sonst kriegt Ihr ja nur schlechte Laune und ich einen shitstorm.

Meine/ unsere Buchempfehlung zum Thema Ost/West Dialog:

Wir verabschieden uns von dem Mann und tauschen weiterwandernd unsre Eindrücke von dieser Reise, von den Menschen und den Situationen aus, bei denen wir (beide westlich sozialisiert) Unterschiede ausmachen, die uns mitunter erstaunt bis ratlos zurück lassen.

Oberdorla ist unser Einkaufsziel. Wir decken uns mit Lebensmitteln ein, und haben schließlich – fürs Wochenende – soviel eingekauft, dass wir uns einen lift nach Weberstedt zu unsrer Pension für die restlichen Tage leisten (müssen😉).

Herbert macht noch eine kleine Erkundungstour durch’s Dorf den Hainich suchen, während ich anfange den Süßigkeiten Vorrat zu reduzieren.

Der Hainich muss noch bis morgen warten. Erstmal ist für mich fortschreitende Gemütlichkeit in unsrer schönen Ferienwohnung angesagt.

Tag 17 – 19 km von Sondershausen nach Ebeleben

Glück auf!
Wir hatten eine gute, ruhige Nacht und im herrlichen Sonnenschein starten wir wieder oberirdisch auf der Schachtstraße Richtung Ebeling.

Erlebnisbergwerk in Oberfurra

Bald schon deuten sich die Herausforderungen des Tages an.
Hier mit Sicht auf den Frauenberg.

Die erste Prüfung (für unsre Oberschenkel) ist die Steigung in Jechaburg, einem schicken Neubaugebiet von Sondershausen.

Es ist noch sehr früh, aber schon „läuft uns die Brühe“. Zeit für einen Blick in’s Tal.

Irgendwie haben Steigungen doch meistens wieder Abstiege zur Folge. Da frag ich mich manchmal, wofür ich mich denn erst rauf gequält hab. Aber dann geht’s auch schon wieder weiter.

Der Frauenberg von der anderen Seite

Und damit das Wandern auch wieder Spass macht und der Körper sich (vor dem nächsten Aufstieg) erholen kann, hat der Berg ein Erbarmen und kleine, feine, ebene Strecken eingebaut. Schon können wir wieder plaudern , den Vögeln lauschen und dabei den Duft von sonnenwarmem Holz einatmen.

Ich will Euch hier nicht mit Gejammer über nicht enden wollende Aufstiege langweilen, nur soviel: Bevor wir im sogenannten „Eiches Ruh“ ankamen, haben wir 8(!!!) km Steigung mit 207 Höhenmetern bewältigt. Es war wirklich heftig, und wir beide wurden bei der Pause am Rastplatz prompt von einer unglaublichen Müdigkeit überfallen. (Das muss das verdammte Alter sein, was da seinen Tribut forderte!)

Damit Ihr seht, wo wir uns rumtreiben:

Wir sind natürlich NICHT eingeschlafen, sondern haben uns eine längere Pause als sonst üblich gegönnt, und waren dann auch bald wieder versöhnt mit uns und der Welt. Dazu hat eine Singdrossel einen guten Teil – nämlich ihr Lied – beigetragen.

Der Weg nach Ebeleben ist wieder leicht und fast lässig – nur das mitgenommene Wasser wird knapp und knapper. In Schernberg bekommen wir den Tip eines Einwohners: „Ein alter, schwarzer Hahn mit klarem Quellwasser gleich über die Straße!“ Stellt sich heraus, dass kein üblicher Wasserhahn gemeint war.

Das Wasser ist köstlich frisch und kalt. So gestärkt wird Schernberg noch ein wenig besichtigt.

Auch der weitere Weg nach Ebeleben gestaltet sich nicht mehr so schwierig, wie der laaange Beginn der heutigen Wanderung.
Wir können sogar wieder Blümelein entdecken, bestaunen- und bestimmen. Besonders schön das Gänsefingerkraut.
Ein Unkraut.

In unsrer Pension in Ebeleben angekommen ist nur noch duschen und Sonnenbrand pflegen angesagt. (und blog) Und vlt. noch einmal aus dem Fenster fotografieren:

Und morgen tatsächlich die letzte Etappe zum Hainich. Drückt uns die Daumen, ja?

Bis denne.

Tag 16 – Von Artern-Ichstedt nach Sondershausen-Großfurra

Los geht es früh um 7 Uhr an der Pension Paulemann in Ichstedt, wir haben rund 20 km vor uns bis zum heutigen Etappenziel Bendeleben. Die restlichen 15 km zu unserer heutigen Schlafstätte werden wir nicht laufen.

Kirche in Ichstedt

In Ichstedt (620 Einwohner/innen) gibt’s ne Kita. Auch hier werden manche „Kyffhäuser Zwerge“ mit dem Auto zur Kita gefahren. Die, die zu Fuß kommen haben sichtlich gute Laune und betrachten uns interessiert. (Zwerge und Riesen😉)Wir zwei Scheinriesen machen uns nun aber weiter auf den Weg Richtung Hainich- erstmal zur Kleinen Wipper.

Marktplatz in Bad Frankenhausen

Auf dem Weg dorthin kommen wir durch Bad Frankenhausen. Diese beiden Schönheiten am Markt und in unmittelbarer Nähe dazu haben sich für ein Foto geradezu aufgedrängt.

Hotel Straube in Bad Frankenhausen

Auf dem heutigen Fahrradwanderweg Unstrut-Werra folgen wir schließlich dem kleinen (künstlich angelegten) Nebenarm der Wipper. Immer wieder halte ich Ausschau nach quakenden Gesell/innen und tatsächlich kann ich eine/n ausmachen. Das Rätsel, warum die JEDESMAL aufhören zu quaken, wenn man/frau in ihre Nähe kommt bleibt allerdings weiter ungeklärt.
Weiss das vlt. jmd. von Euch??

Hier noch die Aufnahme einer Zugbrücke an der kleinen Wipper.
Die Vorstellung, wie die Familie Sonntags mit Kind und Kegel und Kuchen auf die Datsche gehieft wird hat uns gut gefallen.

Wir machen eine kleine Rast am Wegesrand- auf einer Bank mit Lehne. 👍👍👍

Wie sooft sind wir von Vogelgezwitscher umgeben. Aber da ist auch noch ein anderes Geräusch: es nähert sich uns ein Mann, der mit seinem Blindenstock den Boden abtastet. Herbert meint, ich solle die Füße einziehen, da Mann und Stock auf unsrer Seite entlang kommen und der Weg sehr schmal ist.

Ich erwidere irgendwas Schlaues, wie: „Der is doch noch weit weg“, da kommt der Herr schon an unsrer Bank an und meint lachend wir müssten keinesfalls die Füße einziehen, er hätte uns schon lang reden gehört. Der Mann muss ein phänomenales Gehör haben, wir kommen in’s Gespräch. Er kann uns genau (mit seinem Blindenstock) zeigen, wo der Höhenzug der Hainleite liegt und wo sich da der berühmte (😳 nie gehört) Durchbruch der Wipper befindet.

Hainleite

Wir trennen uns gut gelaunt und wünschen uns gegenseitig „Guten Weg!“ Dieser Wunsch geht für uns sofort und immer wieder in Erfüllung. Es kann kaum noch schöner werden:

Der Kyffhäuser zur rechten, den wir schon 2020 in Kelbra besuchten rückt auch immer näher. Hier könnt Ihr auch sehen, wo wir uns befinden:

Am Kyffhäuser

Am touristischen highlight, der Kyffhäuser Höhle kommt man/ frau natürlich nicht vorbei und so reihen wir uns mit den anderen Touries ein, dem Kyffhäuser „die Ehre zu erweisen“.

Hier noch das Wichtigste zur Sage:

Der Kyffhäuser ist wirklich ein imposanter Höhenzug, und die Dörfchen zu seinen Füßen lassen einen die Zeit vergessen. So romantisch!

Bendeleben

Hier noch eine besonders schöne unzeitgemäße Hausgestaltung.
foto bemaltes haus

Von Bendeleben fährt uns der Bus in unsre Pension „Zur Salzgrube“. Die Pension liegt, wie die „Pension Glückauf“, an der Schachtstraße in Sondershausen.

Wie die Namen schon andeuten, ist hier „Schluss mit lieblich“. Hier in Sondershausen wurde und wird (wieder) Steinsalz gefördert und das ‚Erlebnisbergwerk Sondershausen‘ schafft eine Möglichkeit für Touristen unter Tage zu fahren und einen kleinen Begriff von der Arbeit dort zu bekommen. Direkt daneben liegt unsre Pension. Leider bleibt diesmal keine Zeit das Bergwerk (incl. Konzertsaal unter Tage😳) zu besuchen. Ich möchte aber nochmal wiederkommen, ein paar Tage bleiben, und mir alles in Ruhe anschauen. Wer kommt mit?

Erlebnisbergwerk Großfurra

Jetzt aber tausche ich die „unter Tage-Idee“ mit der „unter Bettdecke Realität“.

Gut Nacht und bis morgen.

PS: Es wäre schön, wenn Ihr mal hier im Blog kommentieren würdet- sonst denken Herbert und ich, frei nach K. F. Waechter: „Wahrscheinlich liest wieder kein Schwein!“

Tag 15 – 18 km von Roßleben nach Artern-Ichstedt

Wieder Glück gehabt in unsrer schönen Pension in Roßleben-Wiehe: Herbert bekommt ein dickes Stück Buttercremetorte zum Abschied geschenkt. 😋

So gestärkt tänzeln wir am Seniorenheim vorbei zur Brücke über die Unstrut, machen ein Selfie und begeben uns wieder auf den Unstrut Fahrradwanderweg.

Da wir heute morgen ganz vorzüglich gefrühstückt haben, sind wir etwas spät dran: Es ist 10.00Uhr und die Radler/innen werden immer mehr- es ist mitunter recht eng auf dem Weg. Wir müssen leider oft hintereinander gehen und nicht alle Radfahrenden sind auch sicher auf ihren Rädern. Pfingstmontag: da ist halt Urlaubsverkehr. Trotzdem können wir die Landschaft wieder genießen

und erfreuen uns das ein ums andre Mal an den vielen, vielen verschiedenen Vogelstimmen. Heute entdeckt: Der Drosselrohrsänger. (‚Der Drosselrohrsänger lebt im dichten Schilf und Ufergebüsch von Seen, Teichen, Mooren und Flüssen.‘ Wiki)


Ersteller: Kai Roesler 2011
Urheberrecht: www.roesler-digital.ch


Bei der Wassermühle Bottendorf ist heute nicht nur Pfingstfest, sondern auch das Treffen der Traktoren-Oldies.



Mir hat der Rote mit dem großen Schornstein besonders gefallen. Würde gut in ein Comic passen.

Natürlich gab’s Musik und Würstchen dazu und für die Kids eine richtige Burg zum drin rum hüpfen😉. Wir Kinder kaufen uns ein Eis und machen uns alsbald auf den Weg nach Schönewerda. Dachten wir! Denn kaum um die Ecke des Festplatzes liegt ein kleiner, aber feiner Garten, in welchem u. a. Hühner und Ziegen ein ausnehmend schönes Zuhause haben. Die Überraschung ist aber :

Immer wieder ein schöner Anblick und wir entdecken noch mehr Sorchennester, allerdings noch? ohne Besetzer/innen.

Von unsrer Pausenbank dann in Schönewerda bekommen wir (fast) einen Überblick auf die ‚Hohe Schrecke‘.

Die Hohe Schrecke ist ein großer Höhenzug in den Landkreisen Kyffhäuser und Sömmerda in Thüringen, der auf manchen Karten bis in den Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt)reicht.

Ein freundlicher Radler, der uns auf unsrer Pausenbank Gesellschaft leistet, erzählt, dass sogenannter Wilder Wald große Teile dieser Höhenzugs bedeckt. Der Wald sei nahezu naturbelassen, da die ehemaligen Sowjetsoldaten dort ihren Truppenübungsplatz hatten und mit deren Abzug ließ man den Wald (endlich) Wald sein- bis heute. (Siehe Film D. Cebulla:“Thüringens Wilde Wälder“)

Immer weiter gehts am Fluss entlang, immer wärmer wird’s und immer müder werden unsre Beine. So erlauben wir uns ab Artern einen lift bis Ichstedt in die Pension Paula und sparen 5 km 🥾🥾.

Frau Paulmann,die nette Wirtin der Pension, erzählt noch, daß der Fuchs bei ihnen letzte Woche 12(!!!) Hühner gerissen hat, und dass Peiko, ihr Border Collie, deshalb z. Zt. etwas nervös sei und nachts jetzt öfter mal belle. Peiko lässt sich, während Frauchen erzählt, genüsslich kraulen und legt sich anschließend Ohren wackelnd ab.

Wir tun es ihm gleich.

Tag 14 – 23 km von Nebra nach Roßleben

Abschied heute morgen um 7.00 Uhr von unsrem netten Gastgeber der ‚Pension Kirschgarten‘. Hatten den Schlüssel im Zimmer gelassen, die Tür zugezogen und kamen dann nicht durchs Tor raus. Mussten also Hrn. Hildebrandt „aus dem Bett schmeissen“- er hat’s mit Fassung und beruhigenden Worten ertragen. ☺️

Wir wären gern länger geblieben. Der ‚Kirschgarten‘ ist eine Pension mit Stil, die heraussticht- und Gastfreundlichkeit schreibt der Hausherr groß.

Blick vom Garten der Pension ins vernebelte Unstrut-Tal


Pension am Kirschgarten in Kirschgarten 1, 06642 Nebra (Unstrut)

Wir verlassen nun aber Nebra, amüsieren uns noch über eine (natürlich geschlossene) Kneipe namens „Sorge“ und eine „Otto Bratfisch Straße“. Herbert meint, das sei der Erfinder der Bratfischbrötchen. 😂

Dann aber los über die Brücke und über die Unstrut, Heute geht es nach Roßleben, der östlichsten Stadt Thüringens. Die Unstrut ist ein 192 km langer, linker Nebenfluss der Saale und deren wasserreichster Zufluss.

Ab da immer an der Unstrut entlang auf dem Unstrut Radwanderweg mehr als 10km. Die Sonne scheint, kein Wölkchen am Himmel, so früh sind auch erst wenige Radler/innen unterwegs. Das Tal der Unstrut mit den vielen alten Kopfweiden, die die liebliche, ruhige Flussauenlandschaft begrenzen, lädt zum
schlendern und genießen ein.



Die Unstrut hat im Gegensatz zur Saale immer Wasser und ist daher ein beliebtes Kanurevier.

Auch völlig eingesponnene Bäume und Stäucher säumen die Wege und wir fragen uns….. 🤨…aber NEIN, es sind keine Spinnen, die da rum spinnen, sondern Milljunen sehr(!!!) kleiner Raupen, die einen solchen Gespensterbaum entstehen lassen.

https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insekten/gespinstmotten/index.html

Kleine Pause am ‚Rastplatz Alte Eiche‘

Hier, am Fuß der alten Eiche, sieht Herbert zum ersten mal in seinem Leben einen Hirschkäfer. 😳 Der muss sich gewaltig anstrengen um im hohen Gras einer 🐜 🐜 🐜 Horde zu entkommen.



Mittagspause machen wir in Memleben in einem (hurrah- es hat geöffnet!) sehr mittelmäßigen Lokal. 😞Aber zwei nette Frauen gesellen sich zu uns an den Tisch und dadurch wird doch „alles gut“😉.

Zum Dorf selbst hier noch die Geschichte vom unkeuschen Mönch:

Weiter geht’s mit einem kleinen Abstecher zur Burg Wendelstein. Tolles Ambiente,

Mit ein wenig Initiative und entsprechenden Fördermitteln könnte hier eine der gastronomische Perlen entstehen, die in diesem Landstrich so sehr gebraucht werden. So bleibt der unbewohnte Teil- der im Privatbesitz befindlichen Burg – sich selbst überlassen.

Die Aussicht aber ist grandios:

Langsam- und wie so oft ZU langsam auf den letzten Kilometern- nähern wir uns Roßleben-Wiehe und damit der heutigen Unterkunft.Aber erstmal am imposanten Gelände der Bergbau-Halde
einer ehemaligen Kali-Grube entlang. Roßleben blickt auf 100 Jahre Kalibergbau an Unstrut und Finne zurück. Das Kalibergwerk VEB Kaliwerk „Heinrich Rau“ in Roßleben gehörte zu DDR-Zeiten dem Kombinat Kali an.

Aus für uns nicht ersichtlichen Gründen müssen wir anschließend einen riesigen Umweg über Straßen, die „Industriestraße“ oder „Haldenstraße“ heißen, nehmen, und die entsprechend unansprechend daher kommen, bis wir endlich in Roßleben-Wiehe in unsrer Pension landen.

Aber so ist das nun mal: Unser ‚persönliches Golgatha‘ am Ende einer längeren Wanderung ist entweder ein Industriegelände, oder ein Berg, oder beides. Jetzt aber sind wir angekommen und für heute schließt sich das Fenster (zu unsrer kleinen Welt)- wie bei der Augsburger Puppenkiste. 😉

Bis morgen!